Über BDSM für Neulinge – Safewords

14 Nov

Im letzten Post der Serie bin ich ja bereits ein wenig auf Safewords eingegangen. Das Thema verdient allerdings deutlich mehr Aufmerksamkeit.

Safewords

Ein Safeword ist ein vereinbartes Code-Wort, dass die Session abbricht. Es kann vom aktiven als auch passiven Part genutzt werden, sollte etwas aus dem Ruder laufen.

Für Safewords ist wichtig, dass keine üblichen Wörter verwendet werden. Obwohl während einer Session normalerweise keine großartigen Gespräche geführt werden, gibt es doch ein paar übliche Wörter, die einfach so fallen können. Deswegen sollte ein Safeword immer eindeutig sein. Doch auch dann hat man das Problem, dass man als aktiver Partner erstmal herausfinden muss „wie schlimm“ die es aktuell ist.

Generell empfehle ich immer mehr Kommunikation, mehr Information. Wenn Informationen fehlen, dann muss ich als aktiver Part vom schlimmsten ausgehen, da ich sonst die Sicherheit meines Partners gefährde.

Deswegen nutze ich gerne die Ampel:

Ampel-System

Hier hat man sogar zwei Safewords: „Gelb“ für „Achtung, Langsam, Achtsam!“ und „Rot“ für „Halt, Aus, Sofort Stop!“. Dies hat den Vorteil, dass man bei einer Eskalation nicht sofort die Session mit einem Safeword unterbrechen muss, sondern dass man noch steuernd eingreifen kann. Denn nach einer echten Unterbrechung ist es meist schwierig wieder in Stimmung zu kommen.

Sicherheit

Doch was, wenn der passive Part so tief in die Welt abgetaucht ist, dass solche Absprache nicht mehr funktionieren? Dafür darf sich der aktive Part nicht darauf verlassen, dass „da noch das Safeword kommt wenn ich zu weit gehe…“, sondern man muss auch sonst klar aufpassen.

Knebel

Was tun mit Knebeln und Safewords? Nun ja, etwas akademisch betrachtet ist ein Safeword nichts anders als eine vereinbarte wahrnehmbare Tätigkeit, die eine Handlung des aktiven auslösen soll. Dies muss nicht „ausgesprochen“ sein, eine Tätigkeit reicht aus. Zum Beispiel kann man dem geknebeltem Partner einen Massageball in die Hand drücken. Fliegt er durch den Raum, so ist die Aufforderung an den Dom sehr klar: Check, ob alles in Ordnung ist. Und dazu kann man den Knebel ja auch kurz lockern.

Alles in allen ist es wichtig sich vorher Gedanken zu machen was man in welchem (Not)Fall tun möchte. Durch Panik, Stress und Unwissenheit neigt man eher zu Fehlern, und das Risiko muss man nun wirklich nicht eingehen.