Über BDSM für Neulinge – Session-Planung – Nächste Schritte

31 Okt

Hat man einen potentiellen Spielpartner gefunden, schon die ersten gemeinsamen Wünsche entdeckt, so geht es nun daran konkretere Pläne zu schmieden.

Normalerweise möchte sich das Gehirn auf die einfachen Fragen zuerst stürzen – Wann und wo werden wir spielen? Doch diese Frage lässt sich erst gut beantworten, wenn man sich einig ist, wie man überhaupt spielen möchte.

Auch ist es als Neuling sehr verlockend „alles auf einmal“ auszuprobieren und möglichst schnell viel Wissen anzueignen, doch auch davon möchte ich abraten – BDSM ist wie eine Reise, mit kleinen Schritten hat man länger etwas vom Weg. Außerdem ist das Risiko einer Überladung und Überreizung einfach da. Steckt man das erste Ziel zu hoch ist am Ende auch der Frust vorprogrammiert.

Deswegen rate ich dazu, sich erstmal nur auf ein Thema zu stürzen. Und innerhalb eines Themas erstmal nur auf einfachere Techniken.

Um konkreter zu werden: Nehmen wir an, es gibt ein Paar das Interesse an Bondage hat. Sie hat schon ein wenig grundlegende Erfahrung mit Seilen über Anatomie und Er ist ein kompletter Neuling und interessiert daran eingeschnürt zu werden.

Eine mögliche Session wäre es, gemeinsam einen Film zu schauen, während seine Hände gefesselt sind. Vielleicht geht man noch einen kleinen Schritt weiter und fesselt ein wenig mehr, z.B. einen Box-Tie. Dazu noch eine romantische Komödie, kuscheln auf der Couch und füttern mit Eis. Auch das ist bereits ein Machtgefälle, auch das ist bereits ein Spiel mit BDSM.

Würde Sie Ihn in der ersten Session von der Decke hängen lassen, Ihn dazu auspeitschen und mit Wartenberg-Rädern quälen… die erste Session wäre deutlich intensiver (gut), das Risiko deutlich höher (schlecht) und für mich eine der wichtigsten Fragen: Wie geht es danach weiter? Wie steigert man das Spiel, oder macht man einfach das Gleiche nochmal?

Darum ist es wichtig zu planen, wie die Session aussehen soll. Man sollte offen und ehrlich über seine Wünsche reden, und dabei lieber erstmal „zu klein“ anfangen. Wenn man erstmal ein wenig Erfahrung aufgebaut hat, kann man dann immer noch ein paar weitere Schritte gehen.